Push-Faktor – der Erzeugerbetrieb
Sowohl „Push“- als auch „Pull“-Faktoren haben Einfluss auf die Schlachtkörperbilanz. Betrachten wir zunächst den „Push“-Faktor. Wenn lebende Tiere ihr Schlachtalter erreichen, müssen sie verarbeitet werden. Deren Auslieferung wurde auf der Grundlage „intelligenter“ Prognosen vermutlich schon lange im Voraus geplant. Allerdings ist eine Prognose eben nur eine Prognose und nicht mehr.
Aus vielerlei Gründen kann die Gewichtsverteilung innerhalb einer Partie von der Norm abweichen, und möglicherweise weicht am Tage der Verarbeitung auch die Nachfrage auf dem Markt von den Erwartungen ab. Der Ablauf kann jedoch nicht einfach unterbrochen werden, nur weil sich die Situation geändert hat.
Pull-Faktor – der Markt
Wenden wir uns jetzt dem „Pull“-Faktor zu. Kunden sind manchmal sprunghaft und können ihre Bestellungen in letzter Minute ändern. Das hängt von vielfältigen Faktoren ab, z. B. von der wirtschaftlichen Situation, der Stimmungslage, der Jahreszeit und sogar vom Wetter. Einige dieser Faktoren sind besser vorhersehbar als andere.
Auch Werbeaktionen in Supermärkten stellen Herausforderungen dar. Höhere Nachfrage nach Brustfilets bedeutet auch mehr Keulen und Flügel, für die ebenfalls eine rentable Lösung gefunden werden muss. Zur Verbesserung der Schlachtkörperbilanz müssen Verarbeitungsbetriebe sowohl die „Push“-Faktoren als auch die „Pull“-Faktoren ausreichend berücksichtigen.